27. August 2024 - Stadtführung in Bremgarten
Aus dem Hexenturm via «klein Vatikan» zum Spittelturm
21 Frauen besuchten Bremgarten, die Stadt an der Reuss ist so nah und vielen doch so unbekannt.
Am Dienstagnachmittag füllten sich vier PW’s mit wissbegierigen, gut gelaunten Ladies. Das Ziel: Casinoparkplatz in Bremgarten. Pünktlich um 14 Uhr wurden sie von Stadtführer Jimmy Gehrig am Ufer der Reuss begrüsst. Er wusste sehr viel Geschichtliches zu berichten über die Habsburger, welche im frühen 13. Jahrhundert die Stadt errichteten und wie sie diese in der Reuss-Schlaufe gut absicherten mit Zugbrücken, Toren, Mauern und Gräben. Da gab es kein einfaches «Hereinspaziert» wie heute. Der Fluss bot Pilgern und Handelsreisenden die beste und schnellste Nord-Süd-Verbindung und von Zürich her ging es ab den 1270er Jahren über die Holzbrücke via Bremgarten nach Westen. Mit der Umfahrungsstrasse wurde die Altstadt grösstenteils autofrei. Zuvor seien täglich bis zu 23'000 Fahrzeuge durchgefahren.
Im Hexenturm
Alle Frauen betraten den Hexenturm mit den 3 Meter dicken Mauern und Jimmy schloss die Türe von innen. Es war zappenduster, feucht und modrig. Durch die Falltür wurden die «Hexen» damals heruntergelassen. Hier will niemand auch nur einige Tage verweilen und alle Damen waren froh, als sie draussen wieder die Sonne erblickten.
Der kleine Vatikan
Die Stadtkirche in der Unterstadt ist weithin sichtbar. Aufgrund der Vorbereitungen des bevorstehenden «Artwalk», der Open-Air-Galerie mit über 60 Künstlern, waren die Kirchentüren leider verschlossen. Dafür begegneten sie in der Stadt schon diversen Skulpturen. Die Kirche wurde das letzte Mal am 28. März 1984 Opfer eines Brandes. Das alles nur, weil ein Arbeiter mit einer Trennscheibe eine Schraube abtrennte, die aus dem Gebälk hervorstand. Funken entzündeten die Dämpfe des Holzimpränierungsmittels und es kam zur Explosion. Die Renovationsarbeiten waren grad abgeschlossen. Glücklicherweise war noch nicht alles wieder in die Kirche zurückgebracht worden.
Durch den Ehgraben zum Schellenplatz
Mit eingezogenen Köpfen ging es ein Stück durch einen Ehgraben. Früher waren das Gräben, um das Abwasser und die Fäkalien der angrenzenden Häuser zu entsorgen. Er war tipptopp sauber, aber früher hat es hier wohl «zum Himmel gestunken». Auf dem Schellenhausplatz berichtete Jimmy über die Zehntenscheune des Spitals und dass dort im 19. Jh. Eine Sträflingskolonie der Strafanstalt Baden untergebracht war und diese in Fussfesseln, den Schellen zur Arbeit geführt wurden und der Name von daher stammt.
Spittelturm mit astronomischer Uhr
Von der Stadt herkommend guckten alle interessiert zum Turm hinauf. Auf die bewegliche Kugel am Erker, welche die Mondphase anzeigt und unterhalb auf die Uhr mit den römischen Ziffern (nur die IIII ist falsch, wie auf allen Uhren), auf die Tierkreiszeichen, und sogar die Wochentage. Jetzt muss man nur noch alle Symbole kennen und kann alles hier ablesen. Wer danach die 102 Stufen auf diesen Turm hochkraxelte, wurde mit einem herrlichen Blick über die Stadt belohnt.
Einkehren beim «Stiefelchnächt»
Da Conny Berweger im Vorfeld für diesen Ausflug genügend Zeit angegeben hatte, kehrten alle in der Lounge beim «Stiefelchnächt» Bauwagen ein und gönnten sich einen Cocktail und einen feien Zvieri, bevor sie sich nach dem gemütlichen Beisammensein wieder auf den Heimweg machten. Ein Tipp für alle: Bremgarten ist ein Besuch wert!
Bericht: Silvia Kaiser
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