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20. Januar 2023
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Frauenbund besucht die Firma Häfeli-Brügger AG in Klingnau

Endlich, nach zwei Jahren Planung, konnte der Frauenbund Kleindöttingen den Weg nach Klingnau unter die Räder nehmen, um hinter die Kulissen der Firma Häfeli-Brügger zu schauen. Eigentlich war diese Besichtigung bereits im Januar 2021 vorgesehen gewesen, musste aber infolge bekannter Situation abgesagt werden.

Um 16 Uhr trafen 19 Frauen und ein Herr vor dem Bürogebäude auf Walter Häfeli, dem Inhaber der Recycling-Firma. Ausgerüstet mit gelber Warnweste und Kopfhörer, blickte die Gruppe etwas unsicher um sich, denn um diese Zeit, und das am Freitagnachmittag, herrschte höchstes Treiben auf dem Areal. Lastwagen mit Anhängern kurvten hin und her, im Vorwärts- sowie auch im Rückwärtsgang, Motoren dröhnten laut, dazwischen Hubstapler und eine Menge an Bodenpersonal …. Kurzum, Warnweste sowie Kopfhörer erfüllten vollumfänglich ihre Einsatzbestimmung.

Walter Häfeli berichtete flüssig und interessant über das Wirkungsfeld seiner Firma, das vor nicht ganz 100 Jahren mit seinem Grossvater Ernst Häfeli-Brügger seinen Ursprung hatte. Heute ist mit Walter Häfeli die 3. Generation an den Zügeln und die 4. Generation ist mit der Tochter bereits in den Startlöchern. Auf die Frage, wer eigentlich dieser Herr Brügger war, schmunzelte er verschmitzt: Brügger ist kein Mitgründer des Ernst Häfeli gewesen, sondern der ledige Name seiner Grossmutter.

Über das riesige Areal marschierend, immer darauf bedacht, den Lastwagen nicht in die Quere zu kommen, lernten die Besucher die Bedeutung der verschiedenen Hallen kennen, erkannten den Ort, an dem 2008 das Feuer ausgebrochen ist, als 6 von 8 Hallen den Flammen zum Opfer gefallen sind.  Der wahre Geist des Recycling ist deutlich spürbar, ebenso die Überzeugung, dass Abfall nicht einfach nur entledigter Müll ist, sondern ein Werkstoff, der zu neuer Aufgabe bestimmt ist. Walter Häfeli zeigte, wie aus den Plastiksammelsäcken gepresste Kuben entstehen, damit die Lastwagen ihre Ladekapazität ausfüllen können und so mehr Material zur nächsten Verarbeitungsstelle, nämlich nach deutsch Rheinfelden fahren zu können. Spannend ist, dass 50% des gesammelten Plastiks wieder zu Plastik wird. 50% erscheint auf den ersten Blick zwar wenig, dabei darf aber nicht vergessen werden, dass sich in den anderen 50% Fremdmaterialien wie Karton, Metalle und Flüssigkeiten befinden. So ist doch dieses Plastiksammeln tatsächlich ein Erfolgsprojekt mit weitreichender Wirkung.  Die Häfeli-Brügger AG ist, so erfuhren die Besucher, in erster Linie der Umschlagplatz des Recyclings unterschiedlichster Werkstoffe, das, vielleicht in etwas veränderter Struktur eine weitere Reise zum nächsten Verarbeitungsort unternimmt. Nur bei der Kompogas-Anlage, da verbleibt der Bio-Abfall aus den Haushaltungen bis zum Endprodukt, Gas sowie Kompost, in Klingnau. Ein Blick in die Anlage ersparte Walter Häfeli den Besuchern, aus ganz einfachem Grund: die Geruchsemission mit nachhaltiger Dufteinwirkung auf die Kleidung.

Bevor Erfrierungsschäden auftreten konnten, fand sich die Gruppe wieder am Startpunkt ein, wo ein feiner Apéro auf die Gäste wartete. Bei einem Schlückchen Wein beantwortete Walter Häfeli gerne noch die aufkommenden Fragen. Als der Heimweg unter die Füsse bzw. die Räder genommen wurde, herrschte noch immer reges und emsiges Arbeiten auf dem Areal: Damit der Kreislauf seinen weiteren Lauf nehmen kann, auch an einem Freitagabend.

Bericht: Patricia Dal Monte

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